14.11.2024, 19:30 Uhr, Museum Tegernseer Tal, Tegernsee
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war Bayern konfessionell gesehen ein rein katholisches Land, Andersgläubige waren allenfalls geduldet. Das änderte sich im Jahre 1799 schlagartig, als das erste gemischt konfessionelle Paar an die Spitze des Staates trat – Kurfürst Max IV. Joseph und seine Gemahlin Caroline, eine Protestantin aus dem Hause Baden, die sich in ihrem Ehevertrag die freie Ausübung ihrer Religion hatte zusichern lassen.
So feierte die neue Kurfürstin auf Schloss Nymphenburg im Jahre 1799 den ersten protestantischen Gottesdienst auf bayerischem Boden seit den Tagen der Reformation. Carolines Hofstaat wird zum Nukleus der ersten protestantischen Gemeinde Münchens. Die konfessionelle Öffnung Bayerns lockt auch Geistesgrößen an die Isar, wie beispielsweise den Philosophen Schelling oder den Philologen Thiersch.
Der Vortrag von Christian Sepp zeichnet den Beginn von religiöser Toleranz und Parität zwischen Katholiken und Protestanten in Bayern nach.
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