Anja Gild, Marc Tügel undCarola Wagner-Manslau beim Kulturstammtisch in Valley

„Der eingebildete Kranke“ im Atrium

Anja Gild, Initiatorin des Kulturstammtisches, Marc Tügel, Carola Wagner-Manslau (v.l.). Foto: Monika Ziegler

Kulturstammtisch in Valley

Im Mittelpunkt des jüngsten Kulturstammtisches stand die Frage: Wie kann ich Kunst und Kultur im öffentlichen Raum so platzieren, dass die Menschen darüber stolpern. Erste Projekte machen Mut und an Ideen mangelte es den Teilnehmern nicht.

Ein kulturelle Brücke bauen zwischen kulturellen Angeboten und Menschen, die eine Hemmschwelle haben, diese anzunehmen, das war der Wunsch von Anja Gild, Initiatorin des Kulturstammtisches. Es bedürfe eines Interesses der Menschen, ins Theater, zum Konzert, zu Lesungen oder zu Ausstellungen zu gehen. Wie aber die Menschen erreichen, die dieses Interesse noch nicht haben?

Die neue Initiative „Kunst im Rathaus“ in Valley ist ein solches Beispiel. Da kommen Menschen wegen eines notwendigen Behördenganges ins Rathaus und werden mit der Ausstellung von Fotografien von Manfred Lehner und Christian Bludau konfrontiert. „Kunst, über die ich stolpere, ohne es zu wollen“, nannte es Anja Gild.

Romeo und Julia auf dem Laufsteg

Und informierte über ein anderes Projekt, mit dem die Warngauer Sängerin Elisabeth Artmeier-Mogl mit ihrem Musiktheater in Bad Tölz zahlreiche Passanten begeisterte. Im Kaufhaus Rid wurden mitten in einer Modenschau plötzlich Szenen aus „Romeo und Julia“ gespielt. Im offenen Raum lockte die Initiative „Mode und Theater“ das Laufpublikum an, stehen zu bleiben.

Ein wichtiges Beispiel aus dem Landkreis ist die Skulpturenlichtung von Kunstdünger e.V. am Mangfallufer, wo der Wanderer über Werke des hier ansässigen Bildhauers TOBEL und zahlreicher internationaler Künstler trifft.

Zwei organisierte Führungen wurden ebenso erwähnt, zum einen die „Ratschkathl“ Agnes Kraus, die mit ihrem nostalgischen Leiterwagen durch Holzkirchen zieht und Geschichten erzählt und Sonja Stills Führung zum Thema „Brandner Kaspar“ im Alpachtal in tegernsee.

Korbinian Langl und Alois Böhm vom Foolsensemble. Foto: Kultur im Oberbräu

Das Beispiel aus Zürich, wo am Bahnhof „La Traviata“ aufgeführt wurde, animierte die Stammtischteilnehmer zur Idee, doch am Holzkirchner Bahnhof das aktuelle vom Foolsensemble inszenierte Stück „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ zu spielen. „Sponsored by Jim BOB“, hieß es aus der Runde.

Aber auch das Einkaufszentrum HEP sei ein geeigneter Spielplatz im öffentlichen Raum, ebenso wie das Ärztehaus Atrium. „Montags bei schlechtem Wetter, wenn viele Leute zum Arzt gehen sollte man „Der eingebildete Kranke“ spielen“, wurde unter Heiterkeit vorgeschlagen. Die Ideen sprudelten nur so und man war sich einig, diese weiter zu verfolgen.

Valleyer Kulturtage unter dem Titel „Anders“

Ein weiteres Thema waren die Valleyer Kulturtage, die vom 4. bis 7. Oktober unter dem Motto „Anders“ stattfinden werden. Auch dafür wurden Ideen gesammelt. Insbesondere lag es den Teilnehmern des Stammtisches im Darchinger Hof am Herzen, Michael Ende zu würdigen, der mehrere Jahre in Valley im Alten Schloss lebte.

Zu den diesjährigen Valleyer Kulturtagen, darüber war man sich einig, solle man auf das wichtige Thema mit einem Appetizer neugierig machen und 2018 ein großes Michael Ende Festival organisieren. Schließlich war der Speicher im Alten Schloss die Vorlage für die „Unendliche Geschichte“.

Der nächste Stammtisch wird im Rahmen eines Konzertes von Agnes Schlaghaufer am 7. April um 19.30 Uhr im Bräustüberl Valley stattfinden.

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