JazzChor Miesbach

Lights will guide you home

Der JazzChor Miesbach in stimmungsvoller Atmosphäre unterm großen Orangenmond am Tannerhof. Foto: Ines Wagner

 

„Coming closer“ ist nicht nur der Name der ersten CD des JazzChor Miesbach. Er ist Philosophie und zugleich Aufforderung. Eine Aufforderung zum Näherkommen, Zusammenkommen, eine gemeinsam Mitte zu finden.

Den gemeinsamen Mittelpunkt haben die 24 Mitglieder des JazzChor Miesbach längst gefunden. Sie wollten einfach weitersingen nach dem Abitur, nachdem sie den Kammerchor des Gymnasiums in Miesbach nicht mehr besuchen konnten und sehnsüchtig vermissten. Kurzerhand wurde 2008 ein neuer Chor gegründet und der Chorleiter des Gymnasiums, Miesbachs Kulturpreisträger Hans G. Hering, auch für dessen Leitung gewonnen. Dass Hennes Hering selbst nicht im Mittelpunkt des Chores stehen möchte, ist deutlich und gewohnt sympathisch. Jeder im Landkreis weiß ohnehin um seine Verdienste. Es gibt wohl kaum einen Absolventen des Miesbacher Gymnasiums, der nicht von ihm schwärmen würde, es sei denn ein resistent unmusikalisches Schülerexemplar. Den Mittelpunkt haben alle gemeinsam geschaffen: es ist der Chor selbst, die regelmäßigen Proben, die Leidenschaft am Singen, gemeinsame Erinnerungen an die Schulzeit, das Miteinander. Daher ließ auch der Erfolg nicht lange auf sich warten.

Von Sting über Queen bis Coldplay

Mit erstaunlich breit gefächertem Repertoire verzaubert der Chor das Publikum mit unerwartete Klängen und einer hohen stimmlichen Qualität und Varietät. Die Arrangements von Hans G. Hering sind vielschichtig, verblüffend und einfühlsam auf die jeweiligen Stimmen des Chores zugeschnitten. Die leisen Töne gehen unter die Haut, die kraftvollen sowieso. Die Songs gehen „Straight to the heart“. Es sind Lieder und Balladen aus verschiedenen Bereichen des Pop, Rock und Jazz, Lieder über die Liebe und das Leben.

Mit reinen Klängen, einer harmonischen Stimmausgewogenheit und präziser Rhythmik hat sich der JazzChor Miesbach am Freitag Abend mühelos in die Herzen der Zuhörer gesungen. Unter dem großen Orangenmond in der warmen Atmosphäre des holzvertäfelten Saales am Tannerhof fühlte sich manch einer sicherlich „Wie im Himmel“ des schwedischen Regisseurs Kay Pollak. Es war dieses „Comming closer“, das Zusammengehören in der Musik, und eine Freude zuzuhören und die tiefe Verbundenheit der Chormitglieder mit ihrem Chorleiter und untereinander im Singen zu erleben.

Traditionelles Jahresendkonzert

Seit 2014 ist es Tradition, das letzte Konzert des Jahres am Tannerhof zu spielen. Burgi von Mengershausen, Absolventin des Gymnasiums in Miesbach und Hausherrin am Tannerhof, öffnet gern die Türen des Saales für das Heimspiel. Und die Akustik des kleinen Saales verblüffte einmal mehr. Besonders bei der Zugabe der 24 Gesangesstimmen, die im Kreis stehend den ganzen Raum ausfüllten.

JazzChor Miesbach CD Cover
CD-Cover „Coming closer“ des Jazzchor Miesbach. Repro: IW

Mit ihren Liedern begeisterte der Chor das Publikum am Tannerhof kraftvoll, rhythmisch und träumerisch, zumeist in Englisch, aber auch in Deutsch. Wie zum Beispiel mit „Kein schöner Land“ in einem ungewöhnlichen Arrangement Hans G. Herings. Jedes der Chormitglieder hat wohl sein Lieblingslied. Burgi von Mengershausen bekannte, dass sie manchmal nicht mitsingen kann vor Rührung, beispielsweise bei „Fia di“ von Hubert von Goisern. Mir selbst hat „Blue“ von Joni Mitchell Gänsehautschauer über die Arme gejagt. Ja und auf dem Heimweg von Bayrischzell, da war dann der Ohrwurm dabei: „Lights will guide you home“ von Coldplay.

Weitere Infos zum JazzChor Miesbach finden Sie auf der Webseite www.jazzchor-miesbach.de und zu Veranstaltungen am Tannerhof unter: www.natur-hotel-tannerhof.de

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