Doubledrums

Doktor Specht und die Groovin‘ Kids

Die beiden Doubledrums Philipp Jungk und Alex Glöggler. Foto: Anschi Hacklinger

Schulkonzert in Weyarn

Eine Schulstunde der ganz besonderen Art hatten am Freitag, den 8. März 2018 die Kinder der Grundschule Weyarn. Im Rahmen der 11. Weyarner Kleinkunsttage spielte das Percussionduo „Doubledrums“ in der Weyhalla ein Schulkonzert mit Instrumenten, die sie auf ihren Reisen auf der ganze Welt gekauft hatten. Und im Baumarkt nebenan.

10 Uhr 10 im Mehrzweckraum der Weyarner Grundschule. Wo eben noch Alex Glöggler und Philipp Jungk in Ruhe die letzten Instrumente aufbauten, sprudelten schon die ersten beiden Klassen mit ihren Lehrern herein und setzten sich vorbildlich geordnet auf den Boden, die Kleinen vorne, die Grossen hinten. Es dauerte nicht lange, und der Raum vibrierte vor begeisterter Spannung. „Wow, wos is’n des für a Tromme? Oder is des a Orgel?“ fragte ein Dreikäsehoch angesichts des riesigen Marimbaphons.

Bodypercussion statt Smartphoneinöde

Schliesslich waren alle Kinder an ihrem Platz und mussten die letzten Minuten vor dem Auftritt noch warten, was aber dank einer Bodypercussionübung kein Problem war. (Nebenbei bemerkt – Zeitvertreib durch Bodypercussion wär doch mal ein Konzept für lange Warteschlangen an Bahn – oder Flughafenschaltern…macht mehr Spass als Smartphoneinöde…)

Doubledrums
Gestatten: Herr Doktor Specht, Rhythmusexperte. Foto: Anschi Hacklinger

Zwei grosse und viele kleine Schlagzeuger…

Und dann legten sie los, die beiden charismatischen Jungs von Doubledrums mit einem fulminanten Trommelfeuerwerk auf verschiedensten Trommeln. Für das erste Stück beschränkten sie sich auf zwei Hängetoms, die sie in sich ergänzenden Rhythmen präzise bespielten. Dabei wirkten sie so ansteckend, dass schon bald im Publikum die ersten kleinen Luftschlagzeuger mit von der Partie waren. Der erste Applaus, Begrüßung und Fragen an das Publikum. Viele von den Kindern beantworteten die Frage, ob sie ein Instrument spielen, mit „Ja“. Und alle klatschten mit, als Assistent Doktor Specht begann, verschiedenste Rhythmen vorzuklopfen.

Gemeinsam trommeln

Pädagogisch sehr ausgefeilt war das Konzept der beiden Doubledrums, neben zahlreichen Konzerten im In – und Ausland widmen sie sich sehr gerne der Arbeit mit Schulklassen und animieren diese zum gemeinsamen trommeln. Diese Erfahrung machte sich bemerkbar, in kurzen unterschiedlichen Blocks konnten die Kinder zuhören, durften selber mitmachen oder waren im Gespräch mit den beiden Künstlern.

Doubledrums
Ein Klangerlebnis der besonderen Art: der grosse Gong. Foto: Anschi Hacklinger

Instrumente aus aller Welt wurden vorgestellt: Regenmacher, Oceandrum, Djembe, Gong und in den selbstkomponierten Stücken gespielt. Dabei wurde es durchaus laut, aber auch für leise Elemente und Klangfarben war die Aufmerksamkeit der Schüler und Schülerinnen gross.

Instrumente? Gibt’s im Baumarkt. Oder daheim in der Küche

Es braucht aber nicht unbedingt teure Instrumente, um Musik zu machen, auch das war eine Botschaft von Philipp Jungk und Alex Glöggler, die sich vor vielen Jahren im Studium an der Musikhochschule kennenlernten und seitdem gemeinsam unterwegs sind. Ein grosser Karton, jeweils ein Meter hoch, tief und breit mit einem hineingeschnittenen Schalloch kann zum Beispiel eine grosse Trommel ersetzen, wie sie eindrucksvoll bewiesen. Aber auch Kochtöpfe, Eimer, Spachteln und zwei Aluleitern aus dem Baumarkt boten ein erstaunliches Klangspektrum.

Doubledrums
Man nehme einen grossen Karton, Loch reinschneiden und losgeht’s! Foto: Anschi Hacklinger

Gegen Ende gab’s noch eine Gesprächsrunde, in denen die Kinder viele Fragen loswurden, die sie beschäftigten. „Habt ihr eigentlich Nachbarn?“ (ja, aber auch einen schalldichten Probenraum), „Wie alt seid ihr?“ (mittelalt), „woher könnt ihr all die Sprachen, wenn ihr überall Konzerte spielt?“ (gar nicht, nur englisch, reicht aber meistens). Und, auch wichtig: „Mei Bruada heisst auch Philipp!“ Und so ging eine äusserst kurzweilige Schulstunde schnell vorbei, die allen Beteiligten viel Spass machte und bleibenden Eindruck hinterliess.

Und abends gab’s dann die Fortsetzung – die Percussionshow „Groove Symphonies“ für die Besucher der Weyarner Kleinkunsttage. Auch hier waren etliche, schon größere Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern im Publikum. Für das Anliegen der Veranstalter, Publikumsnachwuchsförderung zu betreiben, waren die Doubledrums somit bestens geeignet….

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