Gesichter und Abstraktes

Ausstellung in Holzkirchen

Im Fokus der Präsenation stehen immer wieder Porträts, Gesichter, die Claudia Piroska Dietrich in Wachs ritzt, mit Bleistift oder Tusche zeichnet, die sie in Aryl und Öl malt oder auch als Collage präsentiert. Auffallend ist das großformatige Bildnis dreier Frauen in Gelb, deren Gesichter sich fast überlappen und die alle drei sehr gerade wie in die Kamera eines Fotoapparates schauen.

In der Komposition „Neun Kleine“ indes hat sie in der vorherrschenden Farbe Rot neun Gesichter in kleinen Einzelstudien zu einer Komposition zusammengefügt. Das Spannende daran ist, dass einige der Porträts vollständig, einige angeschnitten sind. Im Zusammenspile der drei mal drei Bilder ergibt sich ein harmonisches Ganzes.

Farbflächen bildbestimmend

Als habe sie Akupunkturpunkte einzeln mit Pfeilen markiert, zeigt sich das „Porträt in Grün“. Eingerahmt von zwei weiblichen Einzelporträts präsentiert sich in der Mitte stolz die Mutter mit dem Kind im Tragetuch. Alle drei Bilder aber sind im Duktus und in der Farbgebung in Erdtönen miteinander verbunden.

Ebenso die beiden Porträts, in denen die Formen schon fast aufgelöst sind, dicke schwarze Striche deuten Konturen an, bildbestimmend aber sind die Farbflächen in Beige, Rot und Weiß. Nur noch ahnbar sind die Gesichter in Collagen, bei denen Claudia Piroska Dietrich die gemalten Flächen mit Papier überklebt oder aber mit kleinen flirrenden Strukturen überzieht. Hier kann sich der Betrachter selbst seine Assoziation machen. Sind es Unwichtigkeiten, die die Person ablenken? Versteckt sie sich hinter etwas Undefinierbarem?

Frida Kahlo

Dann aber wieder treten die Gesicher in scharfen Linien hervor, weiß, wenn sie in Wachs geritzt sind, oder schwarz, wenn sie in Tusche oder Stift gezeichnet sind. Ein Bild ist an das berühmte Selbstbildnis von Frida Kahlo angelehnt. Hier zeigt die Sauerlacherin, dass sie mt Farbe ebenso umzugehen versteht wie mit dem Stift.

Die Malerin, die die „Künstlerschmiede Sauerlach“ gegründet hat, stammt aus einer ungarischen Künstlerfamilie und malt seit Kindheit an. Durch zahlreiche Weiterbildungen, u.a. bei der Kunstakademie Bad Reichenhall, holte sie sich ihr Rüstzeug für ihre künstlerische Tätigkeit. Reisen nach Asien, Amerika und Afrika inspirierten sie zu ihrem Schaffen.

Großformatige abstrakte Bilder

Neben den Porträts zeigt die Sauerlacherin einige großformatige abstrakte Bilder. In „Energy“ baut sich die Spannung zwischen den Strukturen links oben und rechts unten über die rote Fläche der Mitte auf. „Perfecht wave“ lässt die Energie der Welle spüren, die der Wellenreiter ausnutzt. Das Bild sprudelt nachgerade, obzwar es in dunklen Tönen gehalten ist.

Ganz anders geht die Malerin in „Fließend“ mit dem Wellenbegriff um, hier schwingen die Formen in Rot/Schwarz/Weiß und formieren sich zu einer stehenden Welle.

Die Ausstellung im Foyer des Kultur im Oberbräu ist bis zum 3. März zu den Öffnungszeiten des Kulturcafès zu sehen. Montag Ruhetag!
www.claudiapiroskadietrich.de

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