Der 1. Spurwechseltag am 21. April 2013 im Landkreis Miesbach war ein voller Erfolg. BR-Moderator Stefan Scheider präsentierte vor 135 Besuchern Spurwechsler aus nah und fern im Podium und ermunterte zu einer lebhaften Diskussion.

Menschen, die ihrem Leben eine neue Richtung geben möchten, zusammenbringen. Sich gegenseitig Mut machen, Bildungsträger präsentieren, Kunst und Soziales verbinden. Das war die Idee. Sehr bald sprang dieser Funke über. Im Verein KulturVision gründete sich eine Arbeitsgruppe und plötzlich offenbarten sich überall die Spurwechsler. Stefan Scheider richtete die Homepage www.spur-wechseln.com ein und Bildhauer Andreas Kuhnlein war einverstanden, seine Skulpturen-Ausstellung in Miesbach gleichfalls unter dieses Motto zu stellen. Ist er doch ein Paradebeispiel für einen mutigen Spurwechsler.
Heini Staudinger
Zur ersten Spurwechselkonferenz 2013 konnten wir den österreichischen Rebellen Heini Staudinger begrüßen.
Der Stargast eilte eine Minute vor Beginn herbei. Heini Staudinger, rebellischer und erfolgreicher Unternehmer aus Schrems in Niederösterreich, kam von einem Interview bei der TAZ in Berlin direkt nach Miesbach. Er ist Herausgeber des Brennstoff und lieferte im Verlauf des Abends vielschichtigen Brennstoff für die Seele. Nicht nur, dass er auswendig Gedichte zitierte, er plädierte leidenschaftlich dafür, die vitalen Kräfte des Lebens zu nutzen und dem göttlichen Funken in jedem Menschen zu vertrauen.

Monika Ziegler, der es gelungen war, mit Heini Staudinger den frischgebackenen Preisträger des ZEIT-Wissen-Preises „Mut zur Nachhaltigkeit“ nach Miesbach zu holen, beschwor die Zuhörer, sich ihre Träume zu bewahren und insgeheim immer an deren Erfüllung zu arbeiten. Sie selbst hat ihre Spur mehrmals gewechselt und heute als Journalistin ihren Traumberuf gefunden.
Für Ingrid Pongratz gab es kein Zurück mehr als sie im Jahr 2003 zur Bürgermeisterin gewählt wurde und sich ihre Lebensspur dadurch radikal veränderte. Mutig stellte sie sich diesen völlig neuen Aufgaben. Sie setzt auf die Phantasie der Menschen und schreibt sich insbesondere die Förderung von Kinder und Jugendlichen auf die Fahnen.
Yakub Kartal, der jüngste Podiumsteilnehmer, berichtete, wie sehr gute schulische Leistungen das Selbstvertrauen stärken. Er wurde trotz anfänglicher Skepsis seiner Familie vom Hauptschüler zum Jurastudenten.
Andreas Kuhnlein erzählte von dem großen Wagnis, den sicheren Brotberuf eines Bundesgrenzschutzbeamten zu verlassen und als freischaffender Künstler einen neuen Weg zu gehen.
Amrei Huser, die die Veranstaltung musikalisch umrahmte, wollte sich nicht durch ihre angeborene Beeinträchtigung hindern lassen. Sie erfüllt sich ihren Traum und wird Kinderpflegerin. Ihre Musikbeiträge am Keyboard rissen die Besucher zu Begeisterungsstürmen hin.

Heini Staudinger und seine Crew machten den Spurwechslern im Landkreis Miesbach Mut, indem sie als Gastgeschenk Waldviertler Mohnzelten und die neueste Ausgabe des Brennstoff verteilten.

Text: Isabella Krobisch in www.kulturvision.de (gekürzt)